Mbuzi kwa jamii – eine Ziege pro Familie

Erhöhte Bodenfruchtbarkeit, eine ausgewogene Ernährung und zusätzliches Einkommen: Wie die einfache Milchziege zur Erreichung dieser Ziele beitragen kann.

Schenken wirkt verbindet Schenken und Spenden. Diese Geschenkspenden bieten sinnstiftende Alternativen zu herkömmlichen Konsumgütern. Im Fall der Milchziegen kaufen die kenianischen Partnerorganisationen der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung Ziegen, die an Kleinbauernfamilien vergeben werden, die an Ausbildungsprogrammen zu organischem Landbau teilnehmen, um ihre Lebenssituation zu verbessern.

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RIDEP Kenia ist eine staatlich anerkannte „Community Based Organization“ (CBO), die mit Kleinbäuer*innen und Hirten zusammenarbeitet, um deren Lebensgrundlage zu sichern. Dies wird durch Mobilisierung von Kleinbäuer*innengruppen erreicht, die im organischen Landbau geschult werden. Gemeinsam nutzen sie die lokal verfügbaren Ressourcen und Handelsmöglichkeiten zur Verbesserung ihrer Lebensgrundlagen. Im Jahr 1999 initiiert, gab es 2003 die erste Zusammenarbeit mit Gemeinden rund um Tharaka. Seitdem hat RIDEP eine Vielzahl an diversen Projekten mit unterschiedlichen Partnern in Tharaka auf dem Weg gebracht.

Zachary Makanya ist der Leiter von RIDEP (Rural Initiatives Development Programme), einer gemeinschaftsbasierten Organisation in Tharaka, im östlichen Kenia. Er hat ein Diplom in Wassertechnik und hat bereits mit internationalen, nationalen und regionalen NROs und Netzwerken zusammengearbeitet. Herr Makanya hatte immer die Vision, seine Lebenserfahrung sowie seine Fähigkeiten zu nutzen, um Grassroot Gemeinschaftsgruppen zu mobilisieren, zu organisieren und zu trainieren, um ihnen einen verbesserten Lebensstandard zu ermöglichen und sie in ihrer Resilienz gegen negative Auswirkungen des Klimawandels zu stärken. Er gründete RIDEP 2003 in seiner Heimatgemeinschaft in Tharaka. RIDEP erreicht über 1.200 örtliche Kleinbäuer*innen.

Eine Ziege mit selbstgebautem Gehege in Tharaka, Kenia.

Ziegen eignen sich in Kenia gut für die Haltung auf den relativ kleinen Höfen. Sie sind anspruchslos und verwandeln selbst dorniges Gestrüpp in nahrhafte Milch. So können sie sogar bis zu 2 Liter Milch am Tag über 9 Monate spenden. Das ist ein großer Vorteil der Ziegenhaltung. Ziegenmilch ist nährstoffreich und trägt zu einer ausgewogenen Ernährung bei, was Ziegenmilch in ländlichen Regionen beliebt macht. Überschüssige Milch lässt sich dementsprechend gut verkaufen. Auch die Jungtiere der Ziegen eignen sich bestens zum Verkauf. Dies führt oft zu einer direkten Steigerung des Einkommens einer Familie.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Ziegendung sich hervorragend als natürlicher Dünger eignet, der in Küchengärten und Felder eingebracht werden kann. Das steigert die Ernteerträge, wovon Überschüsse auf lokalen Märkten verkauft werden können. Zudem sparen die Farmer, wenn sie auf chemische Düngemittel verzichten können.

Ein Beispiel aus Tharaka, Kenia
Die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung arbeitet mit mehreren organischen Landbauorganisationen in Kenia zusammen. Eine dieser Organisationen ist RIDEP.
RIDEP wird von Zachary Makanya geleitet, einem hochenergetischen Mann, dessen laute, anregenden Reden schon fast legendär sind. Er selbst bezeichnet sich als schüchtern, was bei seinen Mitarbeitenden immer Gelächter erzeugt. Er lebt und arbeitet mit RIDEP in Tharaka-Nithi, einem extrem trockenen und heißen Distrikt in Zentralkenia. Für die 365.000 Menschen, die vor Ort leben, sind die Lebensbedingungen harsch und unversöhnlich. Dürren und inzwischen auch Heuschreckenplagen bestimmen immer wieder die Lebensrealität der Kleinbäuer*innen Tharakas. RIDEP lehrt klimaresistenten Trockenlandbau und will dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit der Bauerngruppen, mit denen sie arbeiten, zu verbessern.
Die Vergabe von Ziegen ist ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. Zachary macht in seinen Berichten deutlich, dass die Ziegen sehr gut ankommen: „Es ist ein sehr beliebtes Projekt und die Farmer freuen sich darauf, die Nachkommen der Ziegen mit anderen zu teilen“.

Eine Frau füttert eine Milchziege mit Futterästen des Grevillea Robusta Baumes.
Kleinbäuerinnen, die von RIDEP Ziegen dank des Lebendigen Schenkens erhalten haben.

Um die Tiere überhaupt halten zu können, durchlaufen die Bauerngruppen zunächst Schulungen in artgerechter Tierhaltung. Auf den Höfen bauen die Bäuerinnen Ställe für die Tiere. Dafür setzen sie nicht nur ihre Arbeitskraft ein, sondern leisten auch einen finanziellen oder materiellen Beitrag. Wenn die Tiere aufgrund ausgeprägter Trockenheit nicht herumlaufen können, werden sie in Gehegen gehalten, damit sie die wenigen Pflanzen und Bäume in der Umgebung nicht abgrasen. Zudem kann hier Dung besser gesammelt und als Dünger genutzt werden.

Da nicht gleichzeitig für alle Bäuerinnen Ziegen zur Verfügung stehen, werden die Bauerngruppen darin geschult, ein rotierendes System einzuführen, um Nachkommen von Ziegen an Mitglieder ihrer Gruppe weiterzugeben. Über partizipative Verfahren wird innerhalb der Gruppe entschieden, wer als erster eine Förderung erhält. Das heißt, in einer Gruppe von 20 Frauen erhalten zum Beispiel drei Frauen jeweils eine Ziege. Die Zicklein werden an die nächsten Frauen weitergegeben. Ein Zuchtbuch wird jeweils geführt, um Degeneration zu vermeiden. Die Gruppen sehen ihr Ziel darin, alle Mitglieder mit Ziegen zu versorgen.

Die Vorteile der Ziegenhaltung sind vielfältig. Aus diesem Grund wünschen sich viele Kleinbäuer*innen die Möglichkeit der Ziegenzucht. Leider sind für die allermeisten Farmer diese Tiere schlicht unerschwinglich. Eine Milchziege kostet zwischen 10.000-12.000 Ksh (Kenia Schilling) und der Bau eines geeigneten Geheges kostet auch rund 10.000 Ksh. Diese Summe entspricht fast 200 €. Eine fünf-Köpfige Kleinbauernfamilie hat in Kenia ein Durchschnittseinkommen von rund 2.190 € pro Jahr, das entspricht 1,20 € pro Person pro Tag, um den gesamten Lebensunterhalt zu finanzieren. Hier setzt Ihre Geschenkspende an, die es einer Familie in Kenia ermöglicht, eine Milchziege zu erhalten.

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