Wasser ist Leben!

In Kenia erlernen Kleinbauern den Bau einfacher Wassertanks. Gleichzeitig nehmen sie an Ausbildungsprogrammen zum organischen Landbau teil - und verbessern auf diese Weise ihre Lebensbedingungen grundlegend.

Wassertankbau Schritt 1 - ein Gerüst bestehend aus wasserdichten Säcken, Holzpfeilern und Stahlgittern

Die kenianischen Partnerorganisationen der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung sind zweifellos sehr stolz auf ihr Land. Gerne weisen sie darauf hin, dass Kenia in vielen Gebieten ein Vorreiter auf dem afrikanischen Kontinent ist. Es zeigt viele positive Entwicklungen in den Bereichen Zugang zu Bildung, Elektrizität und auch Trinkwasser. Seit 2000 hat sich laut UNICEF der Zugang zu sauberem Trinkwasser um zwölf Prozent verbessert. Nichtsdestotrotz haben 41 Prozent der Kenianer*innen nach wie vor keinen Zugang zu Trinkwasser. Bis zu 10 Millionen Menschen trinken direkt aus kontaminierten Oberflächenwasserquellen wie z.B. Teichen, Flüssen und Flachbrunnen. Dabei gibt es beim Zugang zu Trinkwasser eine erhebliche Diskrepanz zwischen ländlichen und urbanen Räumen. In ländlichen Regionen gehören lange Wege zur nächsten Wasserquelle und häufige Erkrankungen durch unsauberes Wasser zum Alltag. Die Kosten der Wasserbeschaffung in ländlichen Gebieten werden auf 38 Dollar pro Monat geschätzt, in Städten beträgt diese Summe nur 4,50 Dollar. Die wirtschaftlichen Belastungen sind für ländliche Haushalte höher als bei urbanen Haushalten mit Leitungsanschluss.

Doch das muss nicht sein! Durch den Einsatz unserer Partnerorganisationenen erhalten Menschen auf dem Land Zugang zu sauberem Wasser.

Wassertanks aus lokalen Materialien
In allen Projektvorhaben der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung wird Zugang zu Wasser geschaffen. Die Partnerorganisationen teilen ihr Wissen bezüglich Wassersammlung und -speicherung mit den Kleinbäuerinnen und -bauern. Am effektivsten für den Alltagsverbrauch sind Wassertanks, die von speziell ausgebildeten Wassertanktechnikern mit lokal verfügbaren Ressourcen gebaut werden. Diese Wassertanks haben ein Fassungsvermögen von rund 12.000 Litern und ermöglichen bis zu drei Familien die Überbrückung von einer Regenzeit zur nächsten.

Eigenbeteiligung der Kleinbäuer*innen
Sowohl YARD als auch SACDEP, zwei Partnerorganisationen der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung in Kenia, erhalten Geschenkspenden durch die Aktion „Schenken wirkt“, um Wassertanks zu bauen. In allen Projekten werden Techniker zum Bau der Wassertanks ausgebildet. Sie können sich anschließend in diesem Bereich selbstständig machen. Auf diese Weise können sie ihren Unterhalt verdienen und ermöglichen zudem unabhängig von SACDEP oder YARD Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Wassertanks werden durch Regenwasser befüllt, welches von Hausdächern über Rohre eingeleitet wird. Das Wasser wird auch zum Bewässern von Gemüsegärten genutzt, die einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Familien leisten.

Ein Tankbautechniker erklärt die verschiedenen Phasen während der Konstruktion eines Wassertanks.
Eine Kleinbäuerin steht mit ihren Enkelkindern vor ihrem fertiggestellten Wassertank. Der Tank stellt genug Wasser für die gesamte Familie bereit

Wasser ist Leben
Die Wassertanks sind relativ leicht zu errichten. Zudem sind sie extrem langlebig und verringern den mühsamen Transport des Wassers von den Quellen zu den Häusern und Farmen. Die kleinbäuerlichen Familien bringen immer auch einen Beitrag zum Bau der Wassertanks ein – oft in Form von Arbeitskraft oder mittels der Bereitstellung von lokal verfügbarem Material. Die Kosten übersteigen allerdings bei Weitem das, was eine bis drei Familien – auch im Zusammenschluss – aufbringen können. Aus diesem Grund werden die Wassertanks als Spende angeboten. So tragen sie dazu bei, einen gesicherten Zugang zu sauberem Wasser zu schaffen. Gleichzeitig verbessern sie die Gemüse- und Getreideerträge. Auch sparen Frauen und Kinder wertvolle Zeit, die sie sonst mit dem Holen von Wasser verbringen würden, denn das Wasserholen ist Frauensache. All das wirkt sich positiv auf die Lebensumstände von kleinbäuerlichen Familien aus. Denn Wasser ist Leben - im direkten wie auch im übertragenen Sinn - und ein Menschenrecht.

ZURÜCK ZU SCHENKEN WIRKT.